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Fahrt von Peking nach Hohot

Etwa 12 Stunden später war ich dann in Hohot. Die Fahrt hatte 19 Euro gekostet, in der zweiten Klasse. Während der Fahrt hab ich noch Zhang Ying kennengelernt, eine Grafikerin die in Hohot lebt und mir auch gleich ein günstiges Hotel empfohlen hat. Da ich eine Abneigung gegen die Hotel-Agenten am Bahnhof hab, war ich ihr wirklich dankbar daß ich für 6 Euro am Tag übernachten konnte. Leider hat die Innenstadt von Hohot kaum etwas Mongolisches an sich, außer daß fast alle Geschäfte nicht nur chinesische sondern auch noch mongolischen Schriftzeichen auf ihren Schildern hatten. In China wird nämlich noch die Uigur-Schrift gelehrt. Diese Schrift ist im 13. Jahrhundert in der Mongolei eingeführt worden. Heutzutage ist sie nur noch bedingt zu gebrauchen, da die Sprache sich in den letzten 700 Jahren stark verändert hat. Man muß eine große Zahl an Regeln lernen, um den Zusammenhang zwischen geschriebener und gesprochener Sprache zu begreifen. In der Mongolei wurde in den 30er Jahren das russische Alphabet eingeführt, das ist weitaus besser geeignet um die heutige Sprache in Schriftform darzustellen. Ich entschloß mich also, am nächsten Tag morgens mit dem Zug weiterzufahren, für schlappe 9 Euro. Ich änderte dann meinen Entschluß dann weil ich das Gefühl hatte daß es besser ist, die Grenze bei Tageslicht zu überqueren. Ich änderte dann mein Ticket auf eine Abfahrt abends um 22.30 Uhr.

Ich machte dann erstmal einen längeren Fußmarsch um wengistens die Innenstadt von Hohot besser kennenzulernen. Nach ca. 5 Minuten kam ich dann zu einem Platz wo zur Wassermusik von Händel Wasserfontänen spielten.

Auf der Suche nach etwas Eßbarem kam ich dann an einem Burgerstand vorbei wo man für 2 Yuan einen Hohotburger kriegte. Das sind dann Wurstschnipsel, Rührei und Salat in einem Brötchen. Ist ziemlich scharf und macht satt. Anschließend kaufte ich für 0,2 Yuan noch Bambus-Reis. Das ist ein Bambus-Blatt, in dem dann Reis drin ist - weniger lecker, aber für den kleinen Hunger bestens geeignet.

Ich war in dem Railway Hotel (Huo Che Binguan) das sich mit zwei Sternen schmückte. Der Preis war relativ gering, und für ein Zimmer ohne Dusche bezahlte ich dann 60 Yuan (6 Euro). Am frühen Abend ging dann in einem Nachbarzimmer eine Orgie los, und um 21 Uhr wollte man mir telefonisch eine Frau vorbeischicken. Da ich aber keine Lust hatte auf diese Art und Weise näheren Kontakt zu den Einheimischen zu pflegen beschloß ich, ein wenig früher zum Bahnhof zu gehen. Dabei hab ich noch die Codekarte für das Schloß zerbrochen, was mich dann weitere 40 Yuan kostete.

Diesmal mußte ich ca. 100 Yuan bezahlen, und war dann 15 Stunden später in Erlian. Im Zug machte ich noch die Bekanntschaft mit einem Mongolen, der in China lebte und den Eindruck eines um 30 Jahre gealterten Freddy Quinns zu machen. Nach einigen Bierchen legte ich mich dann doch hin um noch ein wenig zu schlafen. Die Unterhaltung war ein wenig schwierig, weil mein Chinesisch als auch mein Mongolisch nicht gerade perfekt ist. Zum Glück hatte ich ja noch mein Wörterbuch dabei.

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